Dieser Heilige wurde in Russland von katholischen Eltern geboren, zu Anfang des vierzehnten oder am Ende des dreizehnten Jahrhunderts. In der heiligen Taufe erhielt er den Namen Eleutherius, den er später mit dem Namen Alexius vertauschte, als er in seinem sechzehnten Lebensjahr ins Kloster eintrat. Von dieser Zeit an waren Fasten, Wachen und Beten seine liebsten Beschäftigungen. Dadurch erwarb er sich allgemeine Hochachtung und sein hoher Tugendruf gelangte sogar bis zum Tron des russischen Fürsten Johannes, der ihm ausgezeichnete Verehrung bewies. In der Folge wurde er Metropolit von Kiew und der ganzen russisch-katholischen Kirche (Es ist bekannt, dass die Metropoliten der älteren Zeit rechtgläubig gewesen sind und mit dem apostolischen Stuhl in Verbindung gestanden sind.), in der Eigenschaft er den Glanz seiner Tugenden weit umher verbreitete.
Um jene Zeit herrschte in Scyten ein treuloser König mit Namen Berdeber, der seine eigenen Brüder ermordet hatte und die Christen mit unbändiger Wut verfolgte. Johannes schickte unseren Heiligen zu diesem Wüterich, um ihn zu milderen Gesinnungen zu bringen. Nach seiner Rückkehr in sein Bistum erbaute er viele Kirchen, die er mit großer Pracht ausstattete.
Der Ruf des Heiligen wurde allezeit größer und höher und verbreitete sich bis unter die Heiden. Sogar erscholl sein Ruf bis zu den Ohren des Türkenkaisers Amurathes, der diesen Bischof bei sich haben wollte. Er bedrohte darum bei Nichterfüllung seines Wunsches den Sohn des Johannes und damit seinen Nachfolger Demetrius mit der Verheerung seines Landes. So machte sich der heilige Bischof mit einigen Geistlichen auf den Weg und heilte am Ziel angekommen die Tochter des Kaisers von einer Blindheit.
Alexius bereitete mit eigenen Händen sein Grabmal in der Michaelskirche zu Kiew und starb nach der Mitte des vierzehnten Jahrhunderts. Er wird zu den Kirchenpatronen von Litauen gezählt.