Der selige Andreas von Conti, aus der Familie der Grafen von Segni in Italien, wollte aus Demut nicht anders als Laienbruder aufgenommen werden. Als einer seiner Oheime unter dem Namen Alexander IV. zum Papst erwählt wurde, trug er ihm die Kardinalswürde an. Der heilige Ordensmann zog aber die Verborgenheit in den stillen Klostermauern aller irdischen Größe vor. Er schloss sich den Minderbrüdern der Franziskaner an und lebte als Eremit in Piglio. Andreas von Conti gilt als Verfasser der Schrift „Über die Geburt der seligen Jungfrau Maria - Er starb 1302, in einem Kloster bei Anagni, seiner Geburtsstadt. Sein Orden feiert sein Andenken am 1. Februar. Er wurde im Jahr 1724 seliggesprochen.
Leben des Seligen in der Ordens-Legende der Franziskaner von 1896
Andreas (de Comitibus oder von den Conti, d.i. von den Grafen von Segni) Conti oder Segni wurde zu Anagni im Kirchenstaat geboren. Papst Alexander IV. war sein Oheim, und Bonifaz VIII. sein Neffe. Ungeachtet seiner hohen Geburt, der Berühmtheit seiner Familie, aus der mehrere Päpste hervorgingen, seiner Talente und der großen Aussichten auf eine hohe Lebensstellung erwählte Andreas lieber den Orden des heiligen Franziskus. Mit Erlaubnis der Obern zog er sich in eine sehr enge und niedrige Höhle zurück, wo er nur kniend oder gebückt wohnen konnte. Die bösen Geister bereiteten ihm furchtbare Kämpfe, die er mit der Hilfe Gottes durch Gebet, Fasten und Bußwerke siegreich überwand. Ein Kreuz, das er auf einen Felsen machte, nahm den Eindruck an, der noch zu sehen ist. Gott verlieh ihm nun eine besondere Gewalt über die Mächte der Finsternis, die sich auch noch an seinem Grab bewährte. Andreas galt auch für einen der gelehrtesten Männer seiner Zeit, weshalb ihn Papst Bonifaz VIII. zum Kardinal ernannte. Aber der Selige schlug in seiner großen Demut den Kardinalshut aus, worüber sich der Papst so verwunderte, dass er, wie er sich äußerte, ihn heiligsprechen würde, wenn er ihn überleben sollte. Mitten im Winter ließ der Selige von Feigenbäumen frische Feigen sammeln, die er dem Papst als Gegengeschenk für übersendete Fische zuschickte. Auch wird berichtet: Man sendete ihm in seiner Krankheit gebratene Vögel; der Selige machte aber das heilige Kreuzzeichen darüber, die Vögel wurden wieder lebendig und flogen davon. Er hatte von Gott die Gaben der Wunder und Weissagung. Reich an Tugenden und Verdiensten schied der Diener Gottes aus diesem Leben bei Anagni am 1. Februar 1302. Seine Reliquien ruhen in der Kirche der Konventualen (Minoriten) zu Sanct Lorenzo. Papst Innocenz XIII. gestattete seine öffentliche Verehrung. Der Selige wird als besonderer Schutzpatron gegen die Anfälle des Teufels angerufen und verehrt.
Papst Bonifaz VIII. sendete, wie oben erzählt, dem Seligen einst 3 schöne Fische. Der Überbringer behielt aber einen für sich. Auf die Frage nach dem 3. Fisch half keine Ausrede; er musste geholt werden. Da fand aber der Unredliche eine furchtbare Schlange mit aufgesperrtem Rachen. Nun bat er den Seligen kniefällig um Verzeihung, worauf er im Versteck wieder den Fisch vorfand und übergab. – Wie viele aber fallen in den Rachen der höllischen Schlange, die ihr ungerechtes Gut dem Eigentümer nicht erstatten wollen. Denn St. Augustin lehrt: „Es wird die Sünde nicht verziehen, wenn das ungerechte Gut nicht ersetzt wird.“
Beschütze uns, o Herr, durch die Verdienste und Fürsprache Deines seligen Bekenners Andreas an Leib und Seele vor den Anfällen der bösen Geister, die uns als Mitverdammte haben wollen, dass sie uns nicht durch ihre Arglist zu ihrer Bosheit verleiten können. Amen.