Antherus, dessen Vater Romulus aus Griechenland gebürtig war, zeichnete sich durch so hohe Tugenden und eine solche Gelehrsamkeit aus, dass er mit allgemeiner Übereinstimmung der Priester und des Volkes zu Rom zum Nachfolger des heiligen Papstes Pontianus gewählt wurde, der in Sardinien als Martyrer sein Leben geopfert hatte. Mit unermüdlichem Fleiß sammelte der heilige Antherus die Taten der Martyrer, und hinterließ sie der Nachwelt in einem Buch, weil es, wie er behauptete, eine Ungerechtigkeit wäre, wenn man das Andenken heldenmütiger Bekenner in der Kirche Gottes mit ihrem Tod erlöschen ließe. Noch hatte er dieses Werk nicht vollendet, als er selbst des Martertodes gewürdigt wurde im Jahr 238. Damals verfolgte der heidnische Kaiser Maximin mit unerhörter Grausamkeit die Bekenner Jesu, und auch der heilige Oberhirt Antherus wurde vor das Gericht der wütenden Statthalter Vitalinus und Sabinus geschleppt. Da er weder durch Drohungen noch Peinigungen zum Abfall vom Glauben bewogen werden konnte, wurde er hingerichtet.
Die Gläubigen beerdigten seinen Körper in der Stille auf dem Kirchhof des Callistus; in der Folge aber wurden seine Gebeine erhoben und in der Silvesterkirche auf dem Marsfeld beigesetzt. Sein Nachfolger in der päpstlichen Würde war der heilige Fabian, ein Mann, berühmt durch Heiligkeit und tiefe Gelehrsamkeit.