Heiliger Aregius von Gap, Bischof in Dauphine, + 1.5.604 – Fest: 1. Mai

 

Der heilige Aregius war ein Sohn von Apocrasius und Sempronia, die beide durch ihre Geburt ausgezeichnet waren. (Aregius, auch Aridius genannt, wurde manchmal mit dem heiligen Aregius, dem Bischof von Nevers, mit dem heiligen Aregius, dem Abt von Limoges, und mit dem heiligen Arigius von Lyon verwechselt.) In seinem zweiten Lebensjahr weihten sie ihn Gott in der Kirche von Chalons an der Saone. Der gottselige Desiderius, der Bischof dieses Ortes, verrichtete die Taufzeremonien und übernahm die Sorge seiner Erziehung. Durch seine Fähigkeiten und seine reinen Sitten verdiente Aregius zur priesterlichen Würde erhoben zu werden und stand als Priester mehrere Jahre der Pfarrei Morgey vor, die etwa fünf Stunden von Clermont in Auvergne entfernt liegt.

 

Nachdem Sagittarius, der Bischof von Gap im Jahr 579 seiner Laster wegen abgesetzt worden war, wurde Aregius einmütig an seine Stelle erwählt. Hier bedurfte es seines Eifers, um die Gottesfurcht in einer Diözese, wo sie beinahe ganz erloschen war, wiederherzustellen. Der neue Bischof widmete sich ganz der Heiligung seiner Herde. Er ermahnte die Sünder zur Buße, sprach den Schwachen Mut zu und unterstützte die, die auf dem Weg der Tugend gingen. Ganz besonders ließ er sich die Erziehung der jungen Geistlichen angelegen sein, um in der Folge seiner Kirche gute Diener zu verschaffen. Bei diesen Arbeiten zur Heiligung anderer, vernachlässigte er das Heil seiner eigenen Seele nicht. Er lebte in beständigen Bußübungen und kasteite seinen Leib auf vielfache Weise. Im Jahr 584 wohnte er dem 2. Konzil zu Valence und im folgenden Jahr dem 2. Von Macon bei.

 

Gegen das Jahr 598 machte er eine Reise nach Rom, um die Gräber der heiligen Apostel zu besuchen. Er wurde daselbst sehr ehrenvoll vom heiligen Gregor empfangen, der damals auf dem Stuhl des heiligen Petrus saß. Diese zwei großen Männer vereinigten sich durch die Bande der innigsten Freundschaft und konnten sich nur nach vielen Tränen voneinander trennen, in der Hoffnung sich bald im Himmel unzertrennlich vereint zu sehen.

 

Der heilige Gregor schrieb auch mehrere Briefe an den heiligen Aregius, bald um ihm die zärtlichen Gefühle seines Herzens zu erkennen zu geben, bald um ihm zu zeigen, welchen Anteil er an den Leiden nimmt, von denen er heimgesucht wurde, schließlich auch, um seinen Eifer, seine Wachsamkeit und andere Tugenden zu loben. Er gab ihm auch auf seine Bitte die Erlaubnis, für sich und seinen ersten Diakon, eine Dalmatik zu tragen, deren Gebrauch in diesem Jahrhundert noch nicht allgemein war.

 

 

Der heilige Aregius lebte nicht lange mehr nach seiner Rückkehr von Rom, jedoch kann man nicht genau das Jahr seines Todes bestimmen. Die gewöhnliche Meinung ist, dass er am 1. Mai 604 in einem Alter von ungefähr 69 Jahren gestorben ist. Als er sich seinem Ende nahe fühlte, ließ er sich vor den Altar des heiligen Eusebius tragen, und da legte er sich auf asche und empfing die heilige Wegzehr, die ihm Isicius, der Bischof von Grenoble, reichte. Sein Name ist in verschiedenen Martyrologien am 1. Mai verzeichnet; und an diesem Tag wird er auch in der Provence und in Dauphiné verehrt.