Balbina war die Tochter eines römischen Hauptmanns, namens Quirinus, und blieb, da dieser ein Heide war, in früher Jugend unbekannt mit den Lehren des Christentums, deren Anhänger von den damaligen Kaisern Roms überall verfolgt wurden. Auch Quirinus hatte einige dieser mutigen Glaubensbekenner im Kerker zu verwahren. Der Vornehmste unter ihnen war Papst Alexander I., dessen Wunderkraft allenthalben gerühmt wurde. Da nun Balbina, zur Jungfrau herangewachsen, an einer sehr entstellenden Halsgeschwulst litt, die niemand zu heilen wusste, so wandte sich deshalb Quirinus in der Stille an den frommen Papst und versprach ihm, mit der ganzen Familie sich bekehren zu wollen und an Christus zu glauben, wenn er seine Tochter heilen würde. Der Papst ließ sie kommen, betete zu Gott, berührte ihre Geschwulst mit seiner Gefängniskette, an die er gefesselt war, und augenblicklich war Balbina geheilt. Die ganze Familie des römischen Hauptmanns wurde nun im christlichen Glauben unterrichtet und dann getauft. Balbina aber legte außerdem, obwohl von vielen jungen Männern zur Ehe begehrt, doch aus Liebe zu Jesus das Gelübde der Jungfräulichkeit ab, in Nachahmung der seligsten Jungfrau Maria.
Die fromme Glaubensänderung des Hauptmanns kam bald zu Tage und nach wiederholt angewendeter Marter wurde Quirinus im Jahr 130 enthauptet. Lange konnte auch die Umkehr Balbinas nicht verborgen bleiben. Und als sie dann den Leib des heiligen Martyrers Hermes heimlich zur Erde bestattete, wurde sie dem Statthalter Aurelian als Christin verraten, vorgerufen, zum Bekenntnis ihres Glaubens genötigt, und weil sie dem Christentum abzuschwören sich standhaft weigerte, zum Tode verurteilt. Fröhlich bot sie ihr Haupt dem Schwert dar und errang so die Palme des Sieges als Jungfrau und Martyrin 149.