Zur Zeit des Bischofs Ellenhard, der vom Jahr 1057 bis 1085 die Kirche Freisings regierte, lebte daselbst ein frommer Priester, namens Batho. Er soll des Bischofs Kaplan und Sekretär gewesen sein. Man hat von ihm wenig Nachrichten. Aus einem alten Gebet, das zu Ehren des Batho gesprochen wurde, geht hervor, dass er einmal eine große Menge Volks mit wenigen Broten wunderbar gesättigt hat. Das Gebet heißt: „O Gott, der du auf die Fürbitte deines seligen Bekenners Batho in wüster Gegend eine Volksmenge durch deine Kraft gesättigt hast, verleihe uns gnädig bei unserem Scheiden aus dieser vergänglichen Welt die geistige Nahrung, damit wir nicht umkommen.“ Im ältesten Verzeichnis der Heiligen wird er Watho genannt und als heiliger Bekenner bezeichnet. In der Domkirche ist ein Altar zu Ehren des heiligen Batho geweiht. Alle Jahre wurde am 31. Juli sein Fest auf diesem Altar gefeiert. Der Ort seines Begräbnisses war im Chor, auf der Epistelseite. Ein kleiner Gedenkstein aus alter Zeit neben dem Hochaltar gibt davon Zeugnis. In diesem Stein ist folgende Inschrift eingegraben: „Unter diesem Stein ruhte einst der Leib des heiligen Batho.“ Im Jahr 1376 aber wurde er samt den Reliquien des heiligen Papstes Sixtus und mit dem Altar in die Kapelle des heiligen Ulrich der Bequemlichkeit halber übertragen. In der alten bischöflichen Kapelle wurde ein Arm des Seligen aufbewahrt. In der ehemaligen Stiftskirche des heiligen Andreas hat man das Haupt des Seligen, den unteren Kinnbacken und den größten Teil der Gebeine dieses heiligen Bekenners verehrt. Diese Reliquien sind mit vielen anderen vom seligen Domdechant Heckenstaller gesammelt und in Reliquienkästen aufbewahrt worden und werden alle Jahre am Reliquienfest, dem 2. Sonntag im August, zur Verehrung der Gläubigen feierlich ausgesetzt. Außerdem weiß man von diesem seligen Bekenner, sowie von den Heiligen Freisings nach dem heiligen Corbinian nichts zu erzählen.