Heiliger Beuno von Clynnog (Beunous), Abt von Clynnog in der Grafschaft Caernarvon im Fürstentum Wales, + 21.4. um 620 – Fest: 21. April

 

Beuno stammte von Beugi ab, einem Enkel des Fürsten von Powis. Seine Erziehung erhielt er im Land Arvon, gegenüber der Insel Anglesey, die von ihr durch einen Fluss oder vielmehr durch einen Arm des sogenannten Menaimeeres getrennt ist. An der Grenze dieses Landes, später bekannt unter dem Namen Caernarvon, standen drei große Klöster, nämlich das von Clynnog Fawr, das von Conwey und das von Bangor. Man glaubt, der heilige Beuno hat im zuletzt genanntem Kloster die Anfangsgründe der Wissenschaft und Frömmigkeit erhalten. Er selbst wurde später der geistliche Vater einer großen Menge heiliger Ordensmänner. Er stiftete auf der Insel Anglesey die Klöster Aberfraw und Trefdraeth, deren Kirchen ihn allzeit als Schutzheiligen verehrt haben. Auf dem festen Land aber gründete er die Klöster Clynnog Fechan (Kleinclynnog) und Clynnog Fawr oder Wawr (Großclynnog).

 

Cadvan war damals König von North-Wales. Der Heilige schenkte im einen goldenen Scepter nach dem Sieg, den er über die Angelsachsen in Northumberland, von denen die Mönche von Bangor niedergemetzelt worden sind, davongetragen hatte. Eben dieser Fürst gab den Platz her, auf dem das Kloster Clynnog Fawr etwa um das Jahr 617 erbaut wurde. Andere schreiben dieses gottselige Werk einem seiner Verwandten zu. Cadwallon, Cadvans Sohn und Nachfolger, übertraf noch seinen Vater durch seine Freigebigkeit gegen den Heiligen und dessen Kloster.

 

Unter anderen Wundern, die Beuno wirkte, soll er einem Knaben durch bloße Berührung mit dem Ende seines Stabes die Gesundheit gegeben haben. Die Überlieferung des Landes sagt noch, der Geheilte habe vier Meilen von Clynnog aus Dankbarkeit eine Kirche erbaut. Im Leben der heiligen Wenefrida wird auch von diesem Heiligen berichtet. Sein Todesjahr ist unbekannt und sein Name kommt am 14. Januar und 21. April im Heiligenverzeichnis vor.

 

Das Kloster des Heiligen bekam den Namen Clynnog oder Clunnoc, als es unter die Aufsicht der Mönche von Cluny kam. Bis dahin war es bloß unter dem Namen seines Stifters bekannt. Die Kirche war so dauerhaft gebaut, dass sie bis auf den heutigen Tag besteht. Sie ist eines der schönsten Denkmäler des Landes. Besonders bewundert man die Kapelle des heiligen Beuno, die durch eine Halle mit der Kirche in Verbindung steht. An den Fensterscheiben waren prachtvolle Malereien angebracht, aber diese sind nun ausgewischt und man erblickt bloß noch ein Kruzifix. Diesem Kruzifix gegenüber steht das Grabmal des Heiligen, das etwas über die Erde erhaben und mit einem großen Stein bedeckt ist, auf den jetzt noch die Eltern ihre Kinder tragen, in der Hoffnung, sie würden da geheilt. Dieses Gebäude ist, seiner festen Bauart ungeachtet, dem Einsturz nahe, aus Mangel an Unterhaltung. Seit der sogenannten Reformation sind die Einkünfte des Klosters in das Jesuscollegium zu Oxford hinübergeflossen, mit Ausnahme des notwendigen Unterhaltes eines Kaplans, der die Pfarrei versieht. Es fließen noch einige Opfergaben dahin, als kleine Geldstücke, besonders aber Lämmer, die dann von den Kirchenpflegern verkauft werden. Dies alles dient zum Unterhalt der Kapelle des heiligen Beuno.

 

Was wir eben vom heiligen Beuno gehört haben, ist entnommen aus seiner handschriftlichen Lebensbeschreibung, aus der Geschichte des Waleser-Landes, von Howel, und aus einem merkwürdigen Brief, in Bezug auf den Heiligen und die Kirche seines Klosters, den der Verfasser von Farrington, der Vicar zu Clynnog Fawr, erhalten hatte.