Dieser in der Kirche Gottes berühmte Heilige war aus königlichem Geblüt entsprossen und weihte sich von Jugend auf der Enthaltsamkeit und den Heilswissenschaften. Wegen seiner gründlichen Gelehrsamkeit und hohen Tugenden zeichnete ihn der heilige Isidor, Bischof zu Sevilla, mit einer besonderen Liebe und Hochachtung aus und wählte ihn zu seinem Erzdiakon. Nach dem Tod des ehrwürdigen Bischofs Johannes von Saragossa in Spanien, wurde er auf eine göttliche Offenbarung zu dessen Nachfolger ernannt. Er trat das bischöfliche Amt nach einer sorgfältigen Vorbereitung mit dem innigsten Gefühl der Unwürdigkeit und Demut an. Durch sein sanftes und freundliches Benehmen zog er alle Herzen an sich, denn er war ein vollkommenes Muster eines apostolischen Oberhirten und leuchtete sowohl seiner Geistlichkeit als dem gläubigen Volk als ein Beispiel hoher Gottseligkeit und wahrer christlicher Tugend vor. Unermüdlich predigte er selbst seiner Gemeinde das Wort Gottes und seine Reden und Ermahnungen kamen aus einem Herzen, das mit einem felsenfesten Glauben und mit der brennendsten Liebe zu Gott und den Menschen erfüllt war. Als ein Feind des Irrtums und Aberglaubens eiferte und kämpfte er stets gegen die Arianer und vertilgte im Verein mit dem heiligen Isidor ihre ketzerischen Lehren beinah ganz in der spanischen Kirche. Auf der fünften und sechsten Kirchenversammlung zu Toledo war er einer der eifrigsten Bischöfe in Verteidigung des reinen Glaubens und er ist auch der Verfasser der Verordnungen und Kirchengesetze, die von den versammelten Vätern zur Aufrechterhaltung des Christentums und zur Verbreitung der Sittlichkeit gemacht wurden. Er schrieb viele christliche Werke, die von seiner Frömmigkeit und Gelehrsamkeit zeugen und starb im hohen Ruf der Heiligkeit am 26. März 646, nachdem er sein Bistum zwanzig Jahre lang rühmlich und segensvoll verwaltet hatte.