Der heilige Columban hatte sich mit zwölf Mönchen von Irland nach Frankreich begeben, um dort unter der Regierung des Königs Siegeberts die Überreste des Heidentums zu vertilgen. Zu diesem Ende errichtete er zu Luxeu und Fontaines Klöster, um Glaubensprediger zu bilden und durch sie die Sitten der Landbewohner zu mildern. Nach dem Tod des Königs kam Theodorich zur Regierung, dessen rachgierige Mutter den heiligen Columban so heftig verfolgte, dass er mit seinen Jüngern das Königreich verlassen und sich nach Italien flüchten musste. Weil ihm Deikola, der sich unter der Zahl seiner Schüler befand, wegen Schwäche seiner Füße nicht folgen konnte, nahm er Dienste bei einem Hirten zu Lure und hütete die Schweine. Seine Tugenden und seine Treue und Redlichkeit erregten ihm Feinde, die ihm das Leben auf mancherlei weise verbitterten und schließlich sogar den Entschluss fassten, ihn zu ermorden. Aber er entging ihren Nachstellungen dadurch, dass er sich in einer Feldkapelle verbarg, in der ihn Waisarius, der Gutsherr dieser Gegend, auf die Anklage seiner Feinde hin, gefangen nehmen und in ein Gefängnis werfen ließ, um ihn über die ihm zur Schuld gelegten Verbrechen zu bestrafen. Aber plötzlich wurde Waisarius von einer schweren Krankheit befallen, von der er nur dann erst geheilt wurde, als der heilige Deikola ihm die Hände aufgelegt hatte, für welche Wohltat ihm die fromme Bertildis, die Gemahlin des Gutsherrn, den Ort Lure schenkte, und da auch seine Unschuld entdeckt wurde, ihn so reichlich unterstützte, dass er eine Kirche und ein Kloster errichten konnte, in dem er mehrere Schüler versammelte, die nach seinem Beispiel und unter seiner Aufsicht zur christlichen Vollkommenheit herangebildet wurden. Als er die ganze Einrichtung in Ordnung gebracht hatte, reiste er nach Rom, übergab sein Kloster dem Schutz des obersten Hirten der Kirche, der es mit vielen Gnaden auszeichnete und mit kostbaren Reliquien beschenkte, und nach seiner Zurückkunft wählte er den Columbinus als Abt an seine Stelle und starb im hohen Alter geziert mit Frömmigkeit und allen christlichen Tugenden.