Der heilige Dionysius, Papst von 259 bis 269, war anfänglich Priester der römischen Kirche und nach dem Zeugnis seines Namensvetters, des heiligen Dionysius von Alexandria, ein bewundernswerter Mann, ein Mann von der ausgebreitetsten Gelehrsamkeit. Der heilige Basilius lobt seine werktätige Liebe, die auf die entferntesten Provinzen des römischen Reiches sich erstreckte. Als die Gothen Cäsarea in Kappadokien verheert hatten, schrieb er an die unglücklichen Bewohner der Stadt ein rührendes Trostschreiben und legte ihm auch eine bedeutende Summe bei, um damit die Gefangenen loszukaufen. Er verdammte in seiner Eigenschaft als oberster Bewahrer des Glaubensschatzes die sabellianische und andere Ketzereien und widerlegte später auch die Lästerungen des Paulus von Samosata. Der heilige Athanasius und der heilige Basilius beriefen sich auf seine Schriften, der eine um die Gottheit Jesu, der andere die Gottheit des Heiligen Geistes zu beweisen. Die Väter des Konzils von Nicäa folgten in ihrer Verteidigung der katholischen Lehre häufig seinen Aussprüchen.
Aus "Gedenktage und Lebensskizzen hervorragender Mitglieder des Karmelitenordens":
Fest des heiligen Dionysius. Der Papstkatalog sagt, dass Dionysius Mönch war. Der Geschichtsschreiber Eusebius berichtet, Dionysius sei erst Priester in Rom gewesen, dann Bischof daselbst geworden. Groß war schon vor seiner Erwählung zur höchsten Würde der Kirche der Ruf seiner Gelehrsamkeit. Dafür zeugt, dass der große Dionysius, der Bischof von Alexandria, sich brieflich an ihn wendete, und noch mehr das Lob, welches er ihm spendete, indem er ihn „einen gelehrten und bewunderungswürdigen Mann“ nennt. Mit Gelehrsamkeit verband Dionysius eine tiefe Frömmigkeit, in der er strenge Tugend mit gewinnender Milde trefflich zu vereinigen wusste. Solche vorzüglichen Eigenschaften befähigten ihn zum Oberhirtenamt über die gesamte Christenheit. Eine besondere Gelegenheit, seine Gelehrsamkeit, seine Frömmigkeit und seinen Glaubenseifer zu zeigen, bot sich, als Bischof Dionysius von Alexandrien wegen seiner Lehre über die heiligste Dreifaltigkeit angeklagt wurde. Unser Dionysius legte die Sache einem zu Rom tagenden Konzil der Bischöfe seiner Umgebung zur Beurteilung vor. Von diesem wurde sowohl die dem Bischof vorgeworfenen Irrtümer als auch die Lehre des Sabellius verurteilt. „Das päpstliche Lehrschreiben, das der heilige Dionysius in der Folge abfasste, zeigt eine mit dem Glauben und der Wissenschaft gleich trefflich übereinstimmende Bestimmtheit und Klarheit, die zwischen den extremen Meinungen“ so „die rechte Mitte einzuhalten“ weiß, dass man nicht umhin kann, dasselbe ein Meisterstück zu nennen.