Felix war ein heiliger Priester aus Burgund. Er bekehrte und taufte Siegbert, den König der Ostsachsen, der, um dem von seiner eigenen Familie ihm bereiteten Untergang zu entgehen, sich nach Frankreich flüchten musste. Als dieser Fürst später auf den Thron seiner Väter zurückgerufen wurde, bewog er den heiligen Felix, ihm nach England zu folgen, um ihm hilfreiche Hand zu leisten in der Bekehrung derjenigen seiner Untertanen, die noch im Heidentum lebten, als da waren: Die Einwohner von Norfolk, Suffolk und der Grafschaft Cambridge. Unser Heiliger wurde von Honorius, dem Erzbischof von Canterbury, zum Bischof geweiht und dann beauftragt, den Glauben in Ostengland zu predigen. Gott gab seinen Mühen einen solchen Segen, dass er beinahe alle Götzendiener zur Erkenntnis der Wahrheit brachte.
Siegbert, den Beda einen sehr aufgeklärten und christlichen König nennt, unterstützte mit seinem ganzen Ansehen die apostolischen Arbeiten des heiligen Felix. Er stiftete Kirchen, Klöster und Schulen. (Man liest bei Beda, dass Siegbert eine Schule für die Jugend stiftete und dass der heilige Felix Lehrer darin anstellte. Einige Schriftsteller haben aus diesen Worten gefolgert, Siegbert sei der Stifter der Universität von Cambridge.) Zwei Jahre später entsagte er dem Thron, überließ ihn seinem Vetter Egrich, und ging in das Kloster Cnobersburgh, (Heute Burgh-Castle. Siegbert hatte dieses Kloster für den heiligen Fürsäus gestiftet.) in der Grafschaft Suffolk. Da lebte er vier Jahre lang ruhig in stiller Zurückgezogenheit. Allein seine Untertanen zogen ihn wieder hervor und stellten ihn an die Spitze des Kriegsheeres, das bestimmt war, den grausamen Penda zurückzudrängen, der sich auf Ostengland geworfen hatte. Siegbert weigerte sich, Waffen zu nehmen, weil ihm dies seinem Stand zuwider schien, und wollte nur einen Stock in der Hand tragen. Dieser tugendhafte Fürst wurde 642 mit Egrich gemeuchelt. (Egrich hatte zum Nachfolger den guten König Annas, den Vater des heiligen Erconwald, eines Bischofs war, der Vater der heiligen Etheldred, der heiligen Serburgis, der heiligen Ethelburgis, der heiligen Edilburgis, die alle vier Äbtissinnen waren, und der heiligen Withburgis. Dieser Fürst wurde in einer Schlacht gegen die Heiden, nacheiner Regierung von 19 Jahren, getötet. Man begrub ihn zu Blitherburg, brachte aber in der Folge seinen Leib nach St. Edmonds-Bury.) Er steht in den Kalendern von Frankreich und England als Märtyrer, aber an verschiedenen Tagen. Erstere nennen ihn am 7. August und die anderen am 27. September.
Was den heiligen Felix betrifft, so errichtete dieser seinen Sitz in Dummoe, dem jetzigen Dunwich, in der Grafschaft Suffolk. Er starb 646, nachdem er 17 Jahre lang seiner Kirche mit allen Tugenden eines guten Hirten vorgestanden hatte. Man beerdigte ihn zu Dunwich. (Dunwich war vor vielen hundert Jahren eine große Stadt, wo man 52 Klöster zählte. Aber sie wurde kurz danach vom Meer verschlungen. Unter dem Wasser ungefähr fünf Meilen vom Ufer entdeckt man noch Überreste von Türmen.) Unter dem König Canut aber wurden seine Reliquien in die Abtei Ramsey gebracht.