Der gottselige Franziskus Venimbeni, aus einer ehrbaren Familie zu Fabriano in Italien geboren, glaubte sich auf wunderbare Weise zum Klosterstand berufen. Er trat in den Orden des heiligen Franziskus, durch dessen Fürbitte er in seinem Kindesalter von einer Krankheit genas. Als eifriger Novize und Ordensmann bewies er immerhin, dass er die Gnade seines Berufes zu schätzen wisse. Seiner großen Neigung zum Gebet ungeachtet, versäumte er nicht die nötigen Wissenschaften zu erlernen. Er wurde ein geschickter Prediger, seine Unterredungen waren so kraft- und salbungsvoll, dass er drei seiner Neffen, die in der Welt großes Glück zu hoffen hatten, bewog, sich Gott im Orden der mindern Brüder zu weihen. Seine Demut waren eben so groß, als seine Geistesfähigkeiten. Zum heiligen Messopfer hatte er eine besondere Andacht. Man erzählt, dass, als er eines Tages am Schluss der Messe für die Verstorbenen gesagt habe: Requiescant in pace, man mehrere Stimmen freudig Amen antworten gehört habe. Er starb in seinem 71. Lebensjahr am 22. April 1322. Seit dem Oberhirtenamt Papst Pius VI. verehrt man ihn in seinem Orden am 12. April. Im Jahr 1775 wurde er seliggesprochen.