Ehrwürdiger Franziskus von Präcepto, Kapuziner-Priester, + 6.1.1645 - Gedenktag: 6. Januar

 

Leben

 

Franziskus wurde am 27. Februar 1564 zu Präcepto, einem Ort, der zur Abtei von Ferentilli in Italien gehörte, geboren. Der vornehmen Familie der Romanelli entsprossen, hatte er von zartester Jugend an einen großen Eifer zum Gebet, vermied den Umgang mit Kameraden, ging oft in die Kirchen und wurde von seinen Eltern lange gesucht, bis sie ihn in einer Kirche fanden. Öfter betete er auch, auf Dornen kniend und kümmerte sich nichts um das Gespött der Welt, die ihn einen "Dummen" nannte. Nach der Schule ging er zu den Feldarbeitern und redete zu ihnen von Gott. Auch Knaben sammelte er um sich und predigte ihnen eindringlich. Der fromme Franz gab den Armen nach Möglichkeit, züchtigte seinen Leib, war demütig, den Eltern und Lehrern ganz gehorsam und oblag eifrig den Studien. Mit 25 Jahren trat er in den Kapuzinerorden und strebte beharrlich nach Vollkommenheit. Als Priester verwaltete er das Predigtamt mit aller Sorgfalt und überwand alle Schwierigkeiten. Nur wenige Stunden wurden der notwendigen Ruhe gegönnt, manche Nächte im Gebet ganz durchwacht. So sehr war der Ehrwürdige von Liebe zu Gott und zur seligsten Jungfrau entflammt, dass, so oft er zu deren Ehre predigte, sein Angesicht sich rötete. Den Armen und Kranken leistete er allen möglichen geistigen Beistand und Unterstützung. Dabei übte der Diener Gottes alle Arten von Abtötung und umschlang seinen Leib mit einer eisernen Kette. Sein Leben beschloss er im Kloster zur hl. Illuminata in der Nähe von Präcepto, 80 Jahre alt, am 6. Januar 1645, nachdem er noch mit Heldengeduld die großen Schmerzen einer Krankheit ertragen hatte, im Ruf der Heiligkeit. Da ihn Gott im Leben und auch nach dem Tod durch Wunder verherrlichte, so wurde er für ehrwürdig erklärt, und 1863 eine Kommission ernannt, um seine Seligsprechung vorzubereiten. Die Seligsprechung ist neuestens wieder in Angriff genommen worden. 

 

Lehre

 

Beherzige, christliche Seele, wie der ehrwürdige Franziskus die ernste Mahnung des heiligen Vaters Franziskus: "O geliebteste Brüder und in Ewigkeit gesegnete Kinder! Hört mich, hört die Stimme eures Vaters: Großes haben wir versprochen: Größeres ist uns verheißen worden. - Lasst uns unser Versprechen halten und seufzen nach dem Versprochenen. - Die Lust ist kurz; die Strafe ewig. - Viele sind berufen, wenige auserwählt; allen wird vergolten. Amen." "Brüder, lasst uns Gutes wirken, so lange wir Zeit haben!" (Galater 6,10)