Um 315 kam Hilarius in Poitiers als Sohn einer vornehmen heidnischen Familie zur Welt. Er heiratete und hatte eine Tochter.
Ständig war er bemüht, sein Wissen zu erweitern und seinen Geist zu schulen. Die Heilige Schrift, die er während seiner Studien las, beeindruckte ihn so, dass er sich taufen ließ. Von den Mitgliedern seiner Gemeinde zum Bischof gewählt, bekämpfte er in Wort und Schrift den Arianismus.
Von Kaiser Konstantin II., der die Arianer begünstigte, wurde Hilarius 356 nach Kleinasien verbannt. Bereits in den ersten Monaten seines Exils begann er sein Hauptwerk über die Dreifaltigkeit, „De Trinitate“, niederzuschreiben. Dieses zwölfbändige Werk wurde zur Streitschrift gegen den Arianismus.
Hilarius konnte 360 nach Poitiers zurückkehren und kämpfte von dort aus unermüdlich für die Widerherstellung des rechten Glaubens.
Der Kirchenlehrer starb 367 in seiner Bischofsstadt Poitiers.
„Der heilige Hilarius verwandte die Zeit, welche er in Phrygien zubrachte, zur Abfassung mehrerer gelehrter Werke, wovon das vorzüglichste und am meisten geschätzte seine Abhandlung über die Dreieinigkeit ist. Es enthält zwölf Bücher. Der Heilige bewies darin auf die bündigste Weise die gleiche Wesenheit des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Er lehrt, dass die Kirche nur Eine ist, und dass alle Irrlehrer außerhalb stehen; dass sie sich dadurch von den verschiedenen Sekten unterscheidet, weil sie, ihre Einheit stets erhaltend, sie alle bekämpft und des Irrtums überführt, obgleich sie allein allen gegenüber stehen muss; und dass sie den Anlass zu ihren schönsten Triumphen in den immerwährenden Spaltungen findet, welche unter den Anhängern des Irrtums herrschen. Dann zeigte er, dass der Arianismus die wahre Lehre nicht sein könne, weil er dem heiligen Petrus nicht geoffenbart worden, den doch der Herr zur unerschütterlichen Grundfeste der Kirche bis zum Ende der Zeiten erwählt hat, dessen Glaube nie untergehen werde, weil Jesus Christus geboten hat, dass er nie aufhöre; dem die Schlüssel des Himmelreiches übergeben worden, und dessen Urteile Gott im Himmel bestätigt, obgleich sie auf der Erde ausgesprochen werden.
Als Hilarius auf seiner Heimreise aus der Verbannung zu Selencia in eine Kirche ging, schrie Florentina, ein heidnisches Mädchen, durch die Volksmasse sich drängend, mit lauter Stimme: „Ein Diener Gottes, ein Diener Gottes!“ Dann warf sie sich zu seinen Füßen und sprach: „Mann Gottes, ich weiche nicht von dir, bevor du mich gesegnet hast.“ Der Vater des Mädchens, der dieses sah, wurde so ergriffen, dass er sich mit seiner ganzen Familie taufen ließ.
Florentina verließ ihre Eltern, folgte dem Heiligen bis Poitiers, und ehrte ihn, so lange er lebte, als den Vater, der sie für den Himmel erzogen hatte. Auf derselben Reise kam Hilarius an einer Insel vorbei, die man wegen der vielen wilden Hühner die Hühnerinsel nannte. Ebendort waren sehr viele giftige Schlangen, so dass diese Insel allgemein gemieden wurde. Als der Heilige dies hörte, bestieg er ein Schiff, fuhr bis zur Insel hin und ließ sich ein Kreuz voraustragen. Kaum wurden die Schlangen desselben ansichtig, ergriffen sie die Flucht.
Bald nach seiner Rückkehr starb zu Poitiers ein Kind ohne die heilige Taufe. Die Mutter, deren einziges Kind es war, ging zu Hilarius, warf sich ihm zu Füßen und bat ihn unter Tränen, ihr Söhnlein lebendig zu machen, damit es die heilige Taufe bekäme. Der Heilige, von Mitleid gerührt, warf sich in Gegenwart einer großen Volksmenge auf die Erde nieder und betete. Unterdessen röteten sich allmählich die Wangen des Kindes, seine erstarrten Glieder wurden warm, endlich öffneten sich auch die Augen, es atmete und fing an zu schreien. Das Kind wurde sogleich getauft und ward in der Folge ein frommer Diener der Kirche.“
Hilarius wird oft mit Schlangen (Symbol für arianische Irrlehren), die er zertritt oder mit dem Bischofsstab durchbohrt, dargestellt.
Die Stadt Poitiers ernannte ihn zu ihrem Schutzheiligen. Hilarius hilft gegen Schlangen und ist der Patron der kleinen und schwächlichen Kinder.