Jakob Sales wurde am 21. März 1556 als Kind armer, frommer Eltern im Dörfchen Lezoux in der Auvergne geboren. Schon als Junge von 7 bis acht Jahren ging er täglich in die Kirche, um bei mehreren heiligen Messen andächtig zu dienen. Ein Priester nahm sich seiner an und unterrichtete ihn, so dass Jakob mit zwölf Jahren in das Kolleg der Jesuiten zu Billom aufgenommen wurde.
Es wirkte damals in der Anstalt der Gründer der Marianischen Kongregationen, Pater Leunis, der dort wie 1563 in Rom eine Sodalität ins Leben rief.
Unter den ersten Sodalen war der durch Talente und Frömmigkeit ausgezeichnete Sales; von allen seinen Ehrendiplomen empfing er keines mit so großer Freude wie das, das ihn zum Marienkind machte. Wie ernst er es mit seinen Sodalenpflichten nahm, kann man aus dem Umstand erkennen, dass der eifrige Student in den Ferien schon um vier Uhr früh aufstand, um die kleinen Tagzeiten der seligsten Jungfrau zu beten, wie es damals in der Kongregation allgemein Sitte war. Nach vier Jahren kam er in das Kolleg von Paris, wo er ebenfalls der Kongregation sich anschloss.
Zu Allerheiligen 1573 trat er in das Noviziat der Gesellschaft Jesu zu Verdun. Danach studierte er zwei Jahre Philosophie in Pont-à-Mousson, das dritte Jahr in Paris. Die theologischen Studien musste er unterbrechen, um in Pont-à-Mousson drei Jahre Philosophie zu lehren. Er vollendete hierauf die Theologie und wurde am 20. April 1583 in Paris zum Priester geweiht, worauf er eine Lehrkanzel der Theologie übernahm.
Ein inniger Verehrer des heiligsten Sakramentes, hielt er jede Stunde, und so oft er an der Kapelle vorbeikam, vor dem Tabernakel eine Anbetung; er fühlte sich selig in dem Gedanken, für den Heiland sein Leben zu opfern. Beständig trug er eine Reliquie des seligen Edmund Campion (+ 1581) bei sich, um durch seine Fürbitte die Krone des Martyriums zu erlangen; bei jeder heiligen Messe flehte er um diese Gnade. Wiederholt bat er den Ordensgeneral, ihn nach Indien zu senden. – Die göttliche Vorsehung hatte ihm einen anderen Weg zum Martyrium bestimmt. Die Unruhen der Hugenottenkriege führten zur Schließung der Schulen. Wegen seiner geschwächten Gesundheit musste Pater Sales jede Arbeit einstellen; nachdem er sich erholt hatte, nahm er an Volksmissionen teil, die von sichtlichem Erfolg begleitet waren, ihm aber auch den Hass der Hugenotten zuzog.
Als er im Herbst 1592 nach Aubenas geschickt wurde, verabschiedete er sich mit den Worten: „Wir gehen in den Tod, betet für uns!“ – Am 5. Februar fiel die Stadt in die Hände der Hugenotten; der Pater wurde mit seinem Begleiter, dem Laienbruder Wilhelm Saultemouche, gefangengenommen.
Am folgenden Tag kamen die kalvinischen Prädikanten, um über den Glauben, besonders über die Gegenwart Christi im heiligsten Sakrament zu disputieren. Obwohl Pater Sales zwei Tage ohne Nahrung zugebracht hatte und rücksichtslos behandelt wurde, hielt er allen Angriffen seiner Gegner siegreich stand.
Als diese ihre Niederlage vor dem zahlreichen Publikum nicht mehr verbergen konnten, ließen sie den unerschrockenen Missionar und seinen treuen Begleiter durch gedungene Mörder auf offener Straße ermorden.
Ein Soldat schoss seine Büchse auf ihn los und traf ihn in die Schulter; ein anderer stieß ihm einen langen Dolch in die Brust, ein dritter schlug ihn mit dem Degen ins Gesicht; zuletzt durchschnitt ihm ein Mann den Hals. Mit dem Wort: „Jesus“ übergab der edle Priester seine Seele Gott; er starb am 7. Februar 1593 als Märtyrer des Glaubens an die heilige Eucharistie. Sein Leib wurde in der Kirche der Jesuiten in Avignon beigesetzt.
Der Bruder Wilhelm hatte 18 Wunden erhalten; mit dem Namen „Jesus“ hauchte auch er seine Seele aus; er war erst 36 Jahre, Pater Jakob 37 Jahre alt.
Papst Pius XI. nahm am 6. Juni 1926 die mutigen Blutzeugen in die Zahl der Seligen auf und fügte damit zwei neue Rubine in die Ehrenkrone der Gesellschaft Jesu.
Kirchengebet am 7. Februar
O Gott, der Du Deine seligen Diener Jakob und Wilhelm zu unbesiegten Märtyrern der Eucharistie gemacht hast, gewähre durch ihre Fürsprache, dass wir würdig werden, Dir mit festem Glauben und heiligen Sitten zu dienen, indem wir die heiligen Geheimnisse Deines Leibes und Blutes häufig empfangen; der Du lebst und regierst mit Gott dem Vater und dem Heiligen Geist in Ewigkeit. Amen.