Gottseliger Johann von Wales OFM (John Waleys / Wallensis), + 14.1.1285 – Gedächtnis: 14. Januar

 

Wikipedia: Johannes von Wales, OFM, auch bekannt als John Waleys, war ein Franziskaner, der verschiedene lateinische Werke schrieb, die im mittelalterlichen Europa weit verbreitet waren. Er wurde sehr jung Franziskaner, und promovierte um 1260 in Theologie. Danach war er Lehrer an der Oxford-Universität. 1270 ging er nach Paris, wo er bis zu seinem Tod blieb. Er war Theologe und Moraltheologe und bewunderte die Antike.

 

Logikmuseum: WALLENSIS oder WALEYS, JOHN, Franziskaner, wird in einem Manuskript seiner "Summa Collectionum" in Peterhouse, Nr. 18, 1, als "von Worcester" beschrieben. Er war B.D. von Oxford, bevor er in den Orden eintrat. Er wurde vor 1260 Doktor und Regentenmeister der Franziskanerschulen von Oxford. Später lehrte er in Paris und soll dort als "Arbor Vitæ" bekannt gewesen sein. Im Oktober 1282 war er wieder in England und wurde von Erzbischof Peckham als Botschafter zu den aufständischen Walisern entsandt. Er war einer der fünf Ärzte, die 1283 nach Paris entsandt wurden, um die Lehren von Peter John Olivi zu untersuchen. Er wurde in Paris begraben.

Wallensis war ein Theologe von hohem Ansehen und ein umfangreicher Autor; Seine Popularität wird durch die zahlreichen erhaltenen Exemplare seiner Schriften sowie durch die Häufigkeit bewiesen, mit der sie Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts nachgedruckt wurden. Eine ausführliche Bibliographie findet sich in Mr. A. G. Little's "Grey Friars in Oxford", S. 144–51. Unter der angegebenen Webseite „Logikmuseum“ finden Sie eine Liste der Werke, die von ihm geschrieben oder ihm zugeschrieben wurden.

 

Gedächtnis des Franziskanerordens: Johann war gebürtig aus Wales in England zwischen 1210 und 1230. Von seinem Leben ist nichts aufgezeichnet bis zu seinem Eintritt in den Orden zu Worcester (Wigornia). In den weltlichen Wissenschaften, wie in der Theologie ausgezeichnet, war Pater Johann Doctor der Theologie, zuerst Lector an der Franziskaner-Hochschule zu Oxford in England, später Professor auf der Universität zu Paris. Ein Beweis für seine Gelehrsamkeit und Tüchtigkeit ist, dass man ihn (arbor vitae) Baum des Lebens zu nennen pflegte. Er hatte außerordentliche Talente, ein scharfes Urteil, Beredsamkeit, einen ganz klaren Vortrag und solche Kenntnisse in der Scholastik, dass er auf jede ihm vorgelegte Frage ohne Vorbereitung die gründlichste Lösung vortrug. Er schrieb mehr als 80 gelehrte Bücher über verschiedene Gegenstände. Dabei war der gelehrte Pater Johannes ungemein demütig, ein vollkommener Ordensmann, ein Freund des Gebetes. An diesem Lebensbaum labten sich zahlreiche Schüler. Das Wort des heiligen Paulus: „Wissenschaft (ohne Frömmigkeit) bläht auf“, vergaß der gottselige Pater Johannes nicht; seine Demut bewahrte ihn davor. Auch seine Tage neigten sich zum Ende. Längere Zeit lag er wie bewusst- und sprachlos da, auf einmal erhob er seine Stimme, sprach die Worte: „Ich gehe ins Vaterland“ und verschied am 14. Januar 1285 zu Paris.

 

Der selige Berthold von Regensburg (14. Dezember) sagt etwas so schön in seinen Predigten, was auf den gottseligen Pater Johann von Wales sicher zutrifft:

„Will man gegen die 12 Junker (=Laster) streiten, so muss man um 12 Jungfrauen (=Tugenden) werben:

Gegen den 1. Junker Hass und Neid werbe um die Jungfrau wahre Minne (=Liebe).

Gegen den 2. Junker Zorn werbe um die Jungfrau Geduld.

Gegen den 3. Junker Trägheit werbe um die Jungfrau Schnelligkeit im Dienst Gottes.

Gegen den 4. Junker Unmäßigkeit werbe um die Jungfrau Mäßigkeit.

Gegen den 5. Junker Unkeuschheit werbe um die Jungfrau Keuschheit.

Gegen den 6. Junker Hoffart werbe um die Jungfrau Demut.

Gegen den 7. Junker Geiz werbe um die Jungfrau Mildtätigkeit und Gerechtigkeit.

Gegen den 8. Junker Unglaube werbe um die Jungfrau Christenglaube.

Gegen den 9. Junker Ungehorsam werbe um die Jungfrau Gehorsam.

Gegen den 10. Junker Gottesschelter (Gotteslästerer) werbe um die Jungfrau gute Erkenntnis.

Gegen den 11. Junker Gottestrüger (Gleißner, Heuchler) werbe um die Jungfrau Gottes Wahrheit.

Gegen den 12. Junker Gottes-Rock-Zerrer (die Kirchengut oder fromme Stiftungen an sich reißen, ganz oder teilweise) werbe um die Jungfrau Barmherzigkeit. –

 

Die wahre Liebe besteht darin, dass du deinem Nächsten gönnst, was du dir gönnst . . . Sticht es dich in deinem Herzen wie ein Dorn, oder wie ein Brand oder eine Glut, wenn es einem anderen an Ehren und Gut besser geht als dir, so beherrschen dich Neid und Hass, und du hast von der wahren Liebe nicht einen Tropfen!“