Livin war ein frommer und gelehrter Bischof aus Schottland, der nach Flandern schiffte, den Heiden das Evangelium zu verkündigen. Bevor er dieses wichtige Werk begann, wollte er sich auf
besondere Weise dem Herrn weihen. In dieser Absicht betete er dreißig Tage lang auf dem Grab des heiligen Bavo zu Gent, und brachte an jedem das heilige Messopfer dar. Nachdem er sich so
feierlich dem Herrn geweiht hatte, fing er an das Wort des Lebens zu verkündigen, und bekehrte eine große Menge Heiden in den Bezirken von Alost und Hattem. Zu dem heiligen Bavo hatte er allzeit
eine besondere Andacht, und da er in seiner Jugend in der Dichtkunst sich geübt hatte, verfasste er eine Elegie zu Ehren dieses Heiligen, der einige Jahre vorher gestorben war.
Die Heiden ermordeten den heiligen Livin zu Eschen im Jahr 659. Man begrub ihn zu Hattem, eine Meile von Gent. Im Jahr 1006 wurden seine Reliquien nach Gent in das Kloster zum heiligen Petrus
versetzt. Der Name des heiligen Livin steht auf diesen Tag im römischen Martyrologium.