Ehrwürdige Maria Diomira von der Menschwerdung, Kapuzinerin, + 14.1.1768 - Gedenktag: 14. Januar

 

Maria Theresia wurde zu Genua in Italien am 23. Februar 1708 geboren. Ihre Eltern waren aus der Schweiz: Johann Serri und Theresia Curti. Gleich nach der heiligen Taufe wurde sie einer Amme übergeben. Als 8-jähriges Schulmädchen gab sie schon gerne Almosen, betete einsam und übte Abtötungen. Sie lernte schön sticken. Die Liebe zu Jesus dem Gekreuzigten nahm ihr ganzes Herz ein. Sie hatte verschiedene Visionen. Im Alter von 13 Jahren zeigte ihr Jesus den heiligen Franziskus von Assisi, der in einer Hand ein Kreuz hielt und ihr sagte, sie müsse in seinen Orden gehen. Nachdem Theresia 2 Jahre bei den Benediktinerinnen zu Pisa verweilt hatte, die sie gerne aufgenommen hätten, und der Vater gestorben war, erhielt sie von der Mutter die Erlaubnis, in das für sie bestimmte Kloster der Kapuzinerinnen zu Fanano einzutreten. Sie wurde 1730 daselbst aufgenommen und erhielt den Namen Maria Diomira von der Menschwerdung. Alle Proben bestand sie und wurde vom göttlichen Heiland durch besondere Visionen und durch Teilnahme an seinem Leiden ausgezeichnet. Im Jahr 1736 wurde die Braut Gottes Novizenmeisterin und dann Oberin. Ihre Gebete Abtötungen, Prüfungen, Leiden sind erstaunlich. Im Gehorsam gegen ihren Seelenführer musste sie selbst ihr Leben beschreiben. Ganz heiter verschied die Dienerin Gottes am 14. Januar 1768 zu Fanano. Durch ihre Fürbitte erlangte sie im Leben und nach dem Tod andere verschiedene Gnaden von Gott. Zu Rom ist ihr Seligsprechungsprozess im Gange. 

 

 

Neben den Stigmata erhielt die ehrwürdige Maria Diomira auch die unsichtbare Dornenkrone:

"Dies hat sehr treffend den Zweck erfüllt, mein Gemüt von stolzen und eitlen Gedanken abzuhalten, wie ich Jesus vor mir habe, gekrönt von Trauer, mit Schande betrachtet und von Schmerz überwältigt. Hier stocken mir die Tränen, mehr aus dem Herzen als in den Augen, wenn ich daran denke, was die zahllosen hochmütigen, unreinen, hasserfüllten und weltlichen Gedanken, die so viele Menschen achtlos in ihren Köpfen hegen, meinen Jesus gekostet haben. Solche Menschen erkennen nicht, dass sie durch diese Akte des Geistes unseren Herrn von neuem mit Dornen krönen."

 

Die ehrwürdige Diomira verrichtete ihr Chorgebet nach folgender erhebender Anweisung, die ihr gegeben wurde:

"Ich verrichte das Chorgebet in Vereinigung mit der triumphierenden, leidenden und streitenden Kirche. Bei der Matutin betrachte ich Jesus in der Todesangst und dann von den Schergen gebunden. Bei der Prim denke ich an den Backenstreich und die anderen Misshandlungen im Haus des Annas. Bei der Terz höre ich das gottlose Geschrei: Jesus soll gekreuzigt werden. Bei der Sext sehe ich ihn an das Kreuz genagelt. Bei der Non schaue ich, wie ihm die Seite mit der Lanze geöffnet wurde. Bei der Vesper betrachte ich die Abnahme Jesu vom Kreuz und bei der Komplet seine Grablegung."

 

(Diese erhebende Art und Weise der Meinungen, die 7 kanonischen Tagzeiten zu beten, ist uralt und war in alten Brevieren in lateinischen Versen enthalten.)