Ehrwürdige Maria Lilia, Franziskanerin, + 12.2.1773 - Gedenktag: 12. Februar

 

Lilia Maria del Santissimo Crocifisso wurde zu Viterbo im Kirchenstaat als drittes von vier Kindern von Benedetto und Maddalena d'Antona in eine arme Familie geboren, verlor im Alter von 9 Jahren ihren Vater und wurde praktisch von Gräfin Cäcilia Fani Galeotti adoptiert und empfing in der Kirche der Observanten, zum Paradies genannt, das Kleid des 3. Ordens. Mit einigen jungen Gefährtinnen gründete sie eine Gemeinschaft, die sich dem Gebet und der Erziehung der jungen Frauen widmete, inspiriert vom kontemplativen Leben und dem "Apostolat der Erziehung".  Sie gründete unter der Leitung der Franziskaner 2 Klöster für Terziarinnen, nämlich zu Ronciglione und in Viterbo selbst, ihrer Vaterstadt, und noch 3 andere, also 5 Klöster der Regularterziarinnen oder des 3. Regularordens, das ist, solcher Jungfrauen des 3. Ordens, die in Klöstern gemeinsam leben, und für die eine eigene Ordensregel besteht. Das Kloster Maria Himmelfahrt, das 1721 in Viterbo eröffnet wurde, wurde 1901 zur Grundschule Edmondo De Amicis. Maria Lilia hat den Beinamen vom Kruzifix, von dem Gekreuzigten und eröffnete ihr Herz dem Tau der himmlischen Gnaden, wie eine Lilie ihren Blütenkelch dem erquickenden Morgentau eröffnet. Sie bewahrte auch ihr Herz rein, wie die seligste Jungfrau, die eine Lilie unter den Dornen genannt wird, unter den Dornen der Abtötung und Selbstverleugnung. Maria Lilia gilt auch als die eigentliche, ursprüngliche Gründerin der Regularterziarinnen. Sie erreichte ein Alter von 83 Jahren. Der göttliche Gärtner versetzte diese reine, weiße, glänzende Lilie zu Viterbo in sein himmlisches Paradies am 12. Februar 1773. Die katholische Kirche hat ihr den Titel "Ehrwürdige" verliehen. Bereits 1776 wurde das diözesane kanonische Heiligsprechungsverfahren eröffnet, das 1889 in Rom ausgesetzt und in den neunziger Jahren mit neuen Dokumenten wieder aufgenommen wurde, die von Maria Assunta Tomassini, der Direktorin des Bildungswesens in Viterbo, der Schulstruktur, in der sich das Kloster Mariä Himmelfahrt bis zum Ende des neunzehnten Jahrhunderts befand, gesammelt wurde.

 

Die heilige Angela von Foligno gibt über das Gebet eine sehr lehrreiche Unterweisung: "Dieses Gebet (das sie nämlich körperlich nennt) ist von mündlichen Gebeten, Kniebeugen, Verneigungen und anderen ähnlichen äußeren Übungen begleitet. Ich vergesse niemals, mich dieser Übungen zu bedienen, weil der Zustand der Umwandlung der Seele in Gott nicht immer dauert, und man demnach alle Mittel anwenden muss, um wieder in diese schöne Vereinigung zu treten. Die göttliche Weisheit, die alle Dinge mit Ordnung, Maß und Vernunft vornimmt, hat angeordnet, dass niemand zur Vollkommenheit im innerlichen Gebet gelangen werde, wenn er sich nicht auch in äußeren Werken übt, die die Andacht desselben zu unterhalten helfen. Dieselbe göttliche Weisheit will auch, dass wir die mündlichen Gebete in der dazu festgesetzten Zeit mit aller Treue verrichten, wenn nicht ein wichtiger Grund uns daran hindert. Wenn ich dem innerlichen Gebet obliegen wollte, so habe ich oft erfahren, dass ich den Nutzen, den ich daraus zu schöpfen glaubte, verloren habe, sei es nun durch einen Schlummer, der mich überraschte, oder auch durch eine Wirkung der natürlichen Trägheit, zu der uns der Leib gewöhnlich zieht; aber auch die äußeren Stellungen der Andacht erhalten den Geist in der zum Gebet des Herzens nötigen Aufmerksamkeit."