Leben
Matthäus wurde geboren zu Girgenti (Agrigentum) auf der Insel Sizilien. Als frommer junger Mann trat er bei den Konventualen (Minoriten) in den Orden des heiligen Franziskus, ging aber, durch das Beispiel des heiligen Bernardin von Siena angezogen, zu den Observanten über. Der heilige Bernardin nahm ihn bei seinen Missionen in ganz Italien mit sich als Mitarbeiter. Der fromme Missionar Pater Matthäus bekehrte durch seinen glühenden Eifer viele Sünder und beförderte wie sein geistlicher Vater, der heilige Bernardin, die Verehrung des heiligsten Namens Jesus. Dann reiste Matthäus nach Spanien, gründete viele Klöster, kehrte hierauf nach Sizilien zurück und brachte auch dort mehrere neue Klöster zu Stande und wirkte segensreich auf das Volk ein. Jedem Kloster gab er den Namen „Zur heiligen Maria von Jesus“. Indessen wurde der bischöfliche Stuhl seiner Vaterstadt Girgenti erledigt. Papst Eugen IV. befahl ihm, die bischöfliche Würde anzunehmen. Der neue Bischof entwickelte nun den größten Eifer und trat dem Laster überall entgegen und erweckte Liebe zur Frömmigkeit. Auch unterstützte der Selige die Armen reichlich. Hingegen wurden manche, denen er ernst entgegentreten musste, seine Feinde und verklagten ihn sogar beim Papst. Der eifrige Bischof erhielt aber in Rom eine glänzende Rechtfertigung. Als jedoch auch bald seine Kräfte zu schwinden begannen, legte er sein hohes Amt nieder, um sich auf einen guten Tod vorzubereiten. Noch einige Jahre hatte er in Palermo schmerzhafte Krankheiten zu erdulden und ging dort am 7. Januar 1451 in die ewige Seligkeit ein. Sein Leichnam wurde auf der Bahre unverhüllt in die Kirche getragen. Vor dem Hochaltar richtete er sich zum Schrecken und Staunen aller Anwesenden auf, faltete die Hände vor dem Allerheiligsten und legte sich dann auf die Bahre wieder nieder. Wegen zahlreicher Wunder gestattete Papst Klemens VIII. seine kirchliche Verehrung, die auch Papst Pius VII. bestätigte.
Gebet
Allmächtiger Gott, verleihe uns, wir bitten dich, durch die Fürbitte deines seligen Bekenners und Bischofs Matthäus, dass wir gleich ihm von der Liebe zum heiligsten Namen deines Sohnes Jesus entzündet werden und uns bemühen mögen, das Irdische gering zu schätzen und das Himmlische zu lieben. Amen.
(Aus: Ordens-Legende der drei Orden des heiligen Vaters Franziskus von Assisi)