Modan hatte sich das Kloster von Dryburgh bei Mailros, eines der berühmtesten in Schottland, um das Jahr 522 ausgewählt, um sich da Gott in heiliger Abgeschiedenheit zu weihen. Überzeugt, dass die Übung des Gebets und der Betrachtung das kräftigste Mittel sei, zur evangelischen Vollkommenheit zu gelangen, verwendete er dazu jeden Tag sechs bis sieben Stunden. Da ihm ferner nicht unbekannt war, dass sich das wahre Gebet auf jene Reinheit des Herzens, die die Frucht der Selbstverleugnung, des Gehorsams und der Demut ist, als auf die sicherste Grundlage stütze, ergriff er jede Gelegenheit, sein Fleisch durch die strengsten Bußwerke abzutöten, erniedrigte sich durch die geringe Meinung, die er von sich selbst hatte, unter alle Geschöpfe und unterwarf sich mit solcher Bereitwilligkeit und Freude dem Willen seiner Obern, dass alle sagten, sie hätten noch nie einen Menschen gesehen, der sich selbst so ganz abgestorben sei. Nachdem ihn die Klostergeistlichen zum Abt gewählt hatten, leuchtete aus seinem ganzen Betragen die Wahrheit jenes Grundsatzes hervor, dass man, um gut zu regieren, zuerst müsse gelernt haben gehorsam zu sein. Sein Eifer für die Aufrechthaltung der klösterlichen Zucht war nicht derb, sondern immer durch Sanftmut und Liebe gemäßigt. Und seine Reden waren so salbungsvoll, dass man ihrer Kraft nicht widerstehen konnte. Die Vorwürfe verloren, wenn sie aus seinem Mund gingen, die ihnen sonst eigene Bitterkeit. Er predigte den Glauben zu Stirling, in der Nähe von Forth, und besonders zu Falkirk. Von Zeit zu Zeit unterbrach er seine apostolischen Arbeiten, um sich auf die Gebirge von Dunbarton zurückzuziehen, wo er dann 30 bis 40 Tage in Betrachtung zubrachte. Friedlich entschlief er in seiner Einsamkeit im 7. Jahrhundert. Jedoch setzten einige Schriftsteller seinen Tod in spätere Zeit. Seine Reliquien wurden ehehin zu Rosneith in einer Kirche, die seinen Namen trägt, aufbewahrt. Er ist auch noch der erste Schutzheilige der großen Kirche von Stirling oder Sterling, und wird zu Dunbarton und Falkirk besonders verehrt.