Dieser Heilige, der in der zarten Blüte seiner Jugend zur Verherrlichung des Namens Jesus und seiner Kirche sein unschuldiges Blut im standhaften Bekenntnis vergoss, wurde zu Nicäa in Bithynien geboren und von seinen frommen, christlichen Eltern Theodorus und Florentia in der Furcht des Herrn erzogen. Seine Marterakten bestimmen weder die Zeit seiner Geburt, noch sein Todesjahr, und es ist wahrscheinlich, dass er nach dem Tod seiner Eltern, etwa am Anfang einer Christenverfolgung seine Vaterstadt verlassen habe. Er bewohnte längere Zeit eine Höhle in einer abgelegenen Gegend, lebte unter Gebet und Abtötung von Kräutern und Wurzeln, und wurde in seinem 15. Lebensjahr entdeckt und als ein Christ dem heidnischen Richter ausgeliefert. Dieser forderte ihn auf, den Göttern zu opfern, und dadurch seinen Körper vor Misshandlungen zu bewahren, staunte aber, als er bei dem Jungen eine männliche Entschlossenheit und eine ernstliche Zurückweisung seines Antrages fand. Als auch anlockende Versprechungen und verführerische Schmeicheleien auf ihn nicht den geringsten Eindruck machten, mussten ihm die Henker die Marterwerkzeuge vorlegen, deren fürchterlicher Anblick schon die kaltblütigsten Männer zum Abfall gebracht hatte. Unerschrocken und mit aller Fassung fragte der jugendliche Bekenner, wie lange wohl die Qualen und das Leiden unter diesen Werkzeugen dauern könne, und als er zur Antwort erhielt, dass manche schon zwei oder drei Tage lang in der Marter ausgehalten hätten, sprach er: „Ihr verblendeten Toren! Was sind wenige kurze Tage des Leidens gegen eine Ewigkeit im Himmel bei Gott? Hier ist mein Körper, martert, zerfleischt ihn nach Gefallen: mein Jesus lebt, und ich weiß es, dass er mich wieder zum Leben erwecken wird." Aufgebracht über den christlichen Heldenmut des Jungen, ließ ihn der Richter grausam geißeln, und als Neophytus während dieser Marter den Namen Jesus öfters nannte und zu Gott flehte, ihn des Martertodes zu würdigen, befahl er, ihn den wilden Tieren vorzuwerfen, und da ihn die Tiere nicht berührten, in ein Feuer zu stürzen, aus dem er aber unversehrt und Gott preisend hervorging. Schließlich wurde er mit dem Schwert hingerichtet und so seine keusche Seele mit den himmlischen Geistern vereinigt.