Leben
Nicolaus (Taufname Joseph), Sohn der frommen Eltern Carl und Cäcilia Molinari zu Lagonero im Königreich Neapel, wurde am 10. März 1707 geboren. Das Kind kam, erst neun Tage alt, durch einen Fall dem Tod nahe. Die Mutter weihte es durch Gelöbnis dem Kapuzinerorden - und sogleich war es geheilt. Als der selige Pater Angelus von Acri, Kapuziner und Missionar, nach Lagonero kam, beichtete ihm der 12jährige Joseph und bat um Anleitung zur Frömmigkeit. Der Selige gab sie ihm und prophezeite auch, er werde Kapuziner, Bischof und sein Advokat werden, was sich auch erfüllte. Mit 23 Jahren trat er in den Kapuzinerorden und erhielt den Namen Nicolaus. Er strebte eifrigst nach Vollkommenheit. Nach Vollendung der Studien wurde er Priester, dann Novizenmeister, Guardian und Missionar. Er durchzog nun ganz Italien und hielt sehr viele Missionen ab, wobei er ungemein viel wirkte durch seine feurigen Predigten, die durch Wunder unterstützt wurden. Als Postulator war er besonders eifrig tätig für die Verherrlichung des Dieners Gottes, des Bruders Georg von Augsburg und des ehrwürdigen Angelus von Acri. Ebenso eifrig war er für die Seligsprechung des Bruders Bernard von Corleone und die Heiligsprechung des seligen Bruders Seraphin tätig. Papst Pius VI. ernannte ihn zum Bischof von Scala und Ravello. Nach fünf Jahren resignierte Nicolaus 1778. Der Papst nahm die Resignation an, übertrug ihm aber dafür das Bistum Bovino. Er war eine Leuchte für seine Diözese und erfüllte seine schweren Pflichten genau. Ungeachtet der Schwächen des Alters übte der Diener Gottes noch die gewohnten strengen Bußwerke und trug ein mit Nägeln besetztes Kreuz auf der Brust. Am 18. Januar 1792 schied der fromme Bischof zu Bovino aus diesem Leben ohne Todeskampf unter Ausrufung der heiligen Namen Jesus und Maria. Gott verherrlichte ihn auch nach dem Tod durch Wunder. Am 30. September 1842 wurde er vom Papst Gregor XVI. für ehrwürdig erklärt. Sein Seligsprechungsprozess ist im Gang.
Lehre
Auf die Frage, was er denn mit den Einkünften tue, erklärte der ehrwürdige Bischof: "Es rufen die Armen danach, es rufen die Witwen, es rufen die Jungfrauen, es rufen die Kirchen." Der Klerus ließ seinen ehrwürdigen Leichnam im Dom geziemend beisetzen und bezahlte alle Auslagen, weil sich gar nichts mehr vorfand. Der ehrwürdige Bischof hatte alles verschenkt. Trennt euch, o Christen, noch im Leben von euren Schätzen, die ihr doch im Tod verlassen müsst, wenigstens durch ein vor Gott verdienstliches rechtzeitiges Testament zum Heil eurer Seelen und gebt vom Überfluss noch zu euren Lebzeiten Almosen, was euch viel nützlicher ist, als alles Gute, was erst nach eurem Tod geschehen soll (und von den lachenden Erben nicht selten unterlassen wird).
(Kapuzinermönch)