Selige Paula Gambara (Gambacurta) von Brescia, Witwe III. OFM, + 24.1.1505 – Gedenktag: 24. Januar

 

Leben

 

Paula (Paulina) entspross dem adeligen Geschlecht der Gambara zu Brescia in Italien. Gebet- und Erbauungsbücher waren ihre Freude. So gerne wäre sie Jungfrau geblieben – allein, wie nicht selten, drängten die Eltern: und Paula vermählte sich mit dem jungen Grafen Ludwig von Costa, Herrn von Benasco, der sehr vergnügungssüchtig war. Die junge Frau wäre wohl auch in den Strudel der Vergnügungen hineingeraten, wenn nicht ihr Beichtvater, der selige Pater Angelus von Chivasso sie auf den rechten Weg geleitet hätte. Er gab ihr auch den Rat, in den 3. Orden zu treten und die eitle Weltlust gering zu achten. Paula folgte und machte sehr große Fortschritte in den Tugenden. Besondere Vorliebe hatte sie zum Dienst an den Armen. Sogar vom Mund sparte sie sich Speisen für sie ab und für Kranke und gab die eigenen Schuhe einem mit bloßen Füßen bei Eis und Schnee dahergehenden Armen. Aber der Gemahl führte sein üppiges Leben fort und machte ihr die bittersten Vorwürfe über ihre Almosen, verspottete und behandelte sie selbst vor der Dienerschaft ganz ungebührlich. Die Dienerinnen und Diener stimmten mit Vergnügen ihrem Herrn bei; es gefiel ihnen ungemein, die Tugenden ihrer Herrin ebenfalls zu verspotten und die junge Frau soviel als möglich zu kränken. An Gelegenheiten hierzu fehlte es ihnen nie. Die edle Gräfin setzte ihnen Geduld und Sanftmut entgegen und ertrug alle Demütigungen und Verfolgungen, um die Bekehrung ihres Mannes von Gott zu erlangen. Der liebe Gott wirkte für seine treue Dienerin sogar ein Wunder, indem einmal die für die Armen bestimmten Brote vor den Augen ihres Gemahls in Rosen verwandelt erschienen. (Dieses Rosenwunder kommt bei mehreren Heiligen vor.) Endlich obsiegte die Gnade. Der Graf bekehrte sich und ließ nun seiner frommen Gemahlin volle Freiheit. Sie durfte das Kleid des 3. Ordens sogar öffentlich tragen. Nach seinem Tod lebte Paula nur mehr ihren lieben Armen und Kranken und betrachtete das Leiden Christi. Dabei übte sie auch äußerst strenge Buße. Paula starb zu Benne im Ruf der Heiligkeit am 24. Januar 1505. Zahlreiche Wunder erfolgten. Papst Gregor XVI. (1830-1846) bestätigte ihre Verehrung als einer Seligen.

 

Gebet der Kirche

 

Herr Jesus Christus, der du durch die Nachfolge deines Kreuzes die selige Paula auf dem Weg zur Heiligkeit vervollkommnet hast: gewähre uns durch deren Verdienste und Beispiel, dass wir die Mühseligkeiten dieses Lebens der Art ertragen, um auch in der Todesstunde in der Umarmung des Kreuzes getröstet zu werden. Amen.