Heiliger Petrus Thomas, Karmeliter-Mönch, Bischof, Patriarch,+ 6.1.1366 – Fest: 6. Januar (im Orden am 8.1.)

 

 

Heute ist auch das Fest des heiligen Petrus Thomas. Der heilige Petrus Thomas wurde zu Anfang des 14. Jahrhunderts zu Lebreil (Pfarrei Salles) im französischen Departement Perigord geboren. In seiner Heimat eignete er sich auch die Anfangsgründe der Wissenschaft an. Da seine Eltern arm waren, musste er sich seinen Unterhalt durch Unterrichten kleiner Studenten selbst erwerben. Gottes Vorsehung fügte es, dass er berufen wurde, die jungen Kandidaten der Karmeliten zu Condom in der Gascogne in die Wissenschaften einzuführen. So lernte er den heiligen Orden kennen und lieben. Geleitet von der Gnade Gottes folgte er der Einladung eines Paters und trat ein. Im Jahr 1306 legte er im Alter von 20 Jahren die heiligen Gelübde ab. Hatte er bereits als Novize seine Mitbrüder durch sein eifriges Streben nach wahrer Tugend und Frömmigkeit erbaut, so wirkte er nach seiner heiligen Profess nicht weniger segensreich als Lehrer und Prediger. Im Jahr 1345 wurde Petrus Thomas zum Generalprokurator des Ordens gewählt und hatte als solcher am päpstlichen Hof zu Avignon die Angelegenheiten des Ordens zu vertreten. Wiederholt stiftete der fromme Ordensmann in seiner Eigenschaft als päpstlicher Gesandter in schwierigen Fällen Frieden zwischen Fürsten und Städten. Die Liebe zum Lehrfach drängte den Heiligen, auf eine Fortsetzung seiner diplomatischen Laufbahn zu verzichten. Die Chronik der Universität zu Bologna nennt ihn unter den Professoren, die im ersten Jahr ihres Bestehens (1362) an ihr lehrten. Aber schon im Jahr 1364 verwendete ihn Papst Urban V. wieder als Generallegat im Krieg gegen die Türken, ließ ihn 1365 zum Bischof von Patti auf Sizilien weihen und ernannte ihn, nachdem er ihm noch verschiedene andere Würden übertragen hatte, zum Patriarchen von Konstantinopel. Als solcher kam Petrus Thomas, der bereits als Nuntius zu Venedig und Genua, in Neapel, Serbien und Ungarn segensreich gewirkt hatte, ins Morgenland. Wohl wusste er, dass daselbst viele Gefahren auf ihn warteten. Im Gehorsam dem Heiligen Vater gegenüber hatte er sein Amt übernommen. Im Vertrauen auf Gott nahm er auch alle Beschwerden des Amtes und schließlich selbst den harten Martertod willig auf sich. Noch hatte er das gelobte Land nicht betreten, als er von einem feindlichen Geschoss getroffen wurde. Nach längerem Leiden starb er, wie er bereits früher vorausgesagt hatte, am 6. Januar 1366 zu Famagusta an der Ostküste der Insel Zypern. Die Lebensbeschreiber rühmen neben seinem Gebetseifer im allgemeinen ausdrücklich seine zartsinnige Andacht zu Maria und berichten, wie sie wiederholt in auffallender Weise belohnt wurde. Als er z.B. einmal bei der kanonischen Visitation eines Klosters erfuhr, mit welcher Armut es zu kämpfen hatte, bangte ihm sehr für seinen ferneren Fortbestand. In seinem Kummer rief er zu Maria, seinem gewöhnlichen und sicheren Hort, und vernahm die Worte: "Fürchte nicht, Petrus; alles Notwendige wird dir beigegeben werden." Am folgenden Tag nach der Heiligen Messe kam ein Kaufmann und schenkte zehn Goldstücke, gerade soviel, als man eben dringend benötigte. Bekannt ist auch die Erscheinung, bei der ihm die seligste Jungfrau den Fortbestand des Karmelitenordens bis zum Ende der Zeiten voraussagte. Zahllos sind die Wunder, die nach dem Tod des Heiligen erfolgten, weshalb ihn viele Morgenländer als Patron gegen die Pest verehren.