Heiliger Proterius von Alexandrien, Patriarch und Märtyrer, + 28.2.457 – Fest: 28. Februar

 

Proterius, von dessen Herkunft und Erziehung nichts bekannt ist, wurde vom heiligen Cyrill, dem Patriarchen von Alexandrien, zum Priester geweiht. Dioskorus, der Nachfolger des heiligen Cyrill, bot alles auf, um ihn für die Partei des Eutyches, die er begünstigte, zu gewinnen, und machte ihn in dieser Absicht zum Erzpriester der Kirche von Alexandrien. Allein Proterius fiel nicht in die ihm gelegte Schlinge, sondern blieb standhaft der katholischen Lehre treu. Als später das Konzil von Chalcedon den gottlosen Dioskorus verdammt und abgesetzt hatte, wurde der Heilige an seine Stelle erwählt und 452 geweiht. Diese Weihe verursachte große Unruhen zu Alexandrien, weil die einen für Dioskorus und die anderen für Proterius waren. Die Anhänger des ersten hatten an ihrer Spitze Timotheus, mit dem Beinamen Eulurus, und Petrus Mongus, über die der Heilige den Kirchenbann ausgesprochen hatte. Diese beiden waren Geistliche, entehrten aber ihren Stand durch große Laster. Sie wussten den Pöbel so sehr gegen Proterius aufzuhetzen, dass er nie seines Lebens sicher war, obgleich das Konzil und der Kaiser auf seiner Seite waren. Eulurus blieb jedoch dabei noch nicht stehen, sondern benützte sogar eine Gährung der Übelgesinnten, um sich von zwei abgesetzten Bischöfen seiner Partei zum Patriarchen weihen zu lassen. Dann bestieg er den bischöflichen Stuhl des Heiligen, und wusste es durch Ränke dahin zu bringen, dass man ihn als einzigen Bischof von Alexandrien ausrief. Zur Strafe des verursachten Ärgernisses schickte ihn der Kaiser kurze Zeit darauf in die Verbannung, dafür aber machten sich die Eutychianer an den heiligen Proterius. Ihre Wut gegen ihn ging so weit, dass sie ihn bis in die an der Kirche zum heiligen Quirin anstoßende Taufkapelle verfolgten und unmenschlicher Weise meuchelten. Dies ereignete sich am Karfreitag im Jahr 457. Die Wut der Eutychianer war aber auch dadurch noch nicht gestillt. Die schleiften den Leichnam des Patriarchen sogar noch durch die Straßen, hieben ihn in Stücke, verbrannten sie und streuten die Asche in den Wind. Die Bischöfe Thraziens geben dem Andenken des Heiligen ein ruhmvolles Zeugnis in einem Brief, den sie kurz nach dessen Tod an Kaiser Leo schrieben. Sie sagen darin, dass sie ihn als einen Märtyrer verehren, und hoffen durch seine Fürbitte von Gott Gnade und Barmherzigkeit zu erlangen. Man findet den Namen des heiligen Proterius in den griechischen Kalendern am 28. Februar.