Reginbald stammte aus einem adeligen Geschlecht in Schwaben. Einige sagen, er sei ein Graf von Dillingen, somit ein Verwandter des heiligen Ulrich gewesen. Er wurde im Kloster St. Gallen erzogen und trat in den Orden des heiligen Benedikt ein. Schon früh zeichnete er sich ebenso durch wissenschaftliches Streben, wie durch seine Frömmigkeit aus.
Im Jahr 1012 verwandelte Bischof Bruno von Augsburg im Einverständnis mit seinem Bruder, Heinrich dem Heiligen, Kollegiatstift St. Afra in ein Benediktinerkloster. Es wurden 12 Mönche vom Tegernsee dahin berufen, und Reginbald musste nach dem Willen des Bischofs im neuen Kloster das Amt eines Abtes übernehmen.
Reginbald war das Vorbild für seine ganze Gemeinde und leitete diese mit väterlicher Liebe und himmlischer Weisheit. Im unermüdlichen Streben nach christlicher Vollkommenheit erreichte er in kurzer Zeit eine so hohe Stufe der Heiligkeit, dass ihn alle hoch verehrten und ihm willig gehorchten. Alle bewunderten seine Demut, seinen Gebetseifer, seine nie ermüdende Geduld und Sanftmut. Der Herr hatte seinem treuen Diener eine Macht über die Herzen der Untergebenen verliehen, die in Ruhe und Frieden das das Ungestüme zu bändigen und das Unhandsame zu leiten vermag. Zudem hatte der Selige die Gabe, die Geister zu unterscheiden und einen jeden in der ihm zusagenden Weise auf die rechte Bahn zu führen. So gelang es ihm, das neugegründete Kloster in einen Zustand der freundlichsten Blüte zu erheben, der die segenreichsten Früchte versprach.
„Nachdem Reginbald zu Augsburg durch eindringliche Lehre und hinreißendes Beispiel die neue Pflanzschule des heiligen Benedikt zur schönsten Blüte erhoben hatte, wurde er vom Kaiser Heinrich III. auch der Abtei Ebersberg in Oberbayern zum Vorstand gegeben, um bei den dortigen Benediktinern eine erbaulichere Ordnung und bessere Zucht anzupflanzen und zu befestigen. Dieses Werk gelang ihm ebenfalls zum Heil der Brüder und zur Freude der Gläubigen.“
„Von Ebersberg erhielt Reginbald den Ruf in die alte Abtei des heiligen Nazarius zu Lorsch, um dort seinen geliebten Ordensbrüdern in Tugend und Weisheit vorzuleuchten und sie mit neuer Begeisterung für ein Gottgefälliges Leben zu erfüllen. Sein Wirken war auch zu Lorsch für das zeitliche und ewige Wohl seiner Brüder mit Segen begleitet. Es hatten daselbst namentlich zwischen den Dienstleuten der Abtei und denen des Bischofs von Worms die größten Feindseligkeiten geherrscht, die zu vielen Mordtaten Veranlassung gaben. Der Kaiser suchte diesem Hader durch scharfe Befehle zu steuern, noch mehr aber Reginbald durch liebevolles Ermahnen und einnehmendes Beispiel. In Lorsch zeichnete er sich durch besonderes Wohlwollen gegen die Armen und Notleidenden aus. Dabei besaß Reginbald noch Mittel genug, die dortige Kirche zu verschönern, den Chor zu erhöhen, den Kreuzaltar mit Gold und Silber zu schmücken und nebenbei den Schatz des Gotteshauses zu vermehren. Er hatte damals auch schon das Kloster Abrinsberg, Heidelberg gegenüber, zur Ehre des heiligen Erzengels Michael hergerichtet, es zu einer freundlichen Wohnung der Brüder erhoben und ausgestattet, wie auch die dortige Kirche mit dem nötigen Gerät und Schmuck versehen. Als Abt von Lorsch wohnte Reginbald 1022 der Synode zu Seligenstadt bei, sowie er auch auf jener zu Frankfurt 1027 anwesend war, auf der der Bruder des Kaisers, Gebehard, sein Wehrgehänge ablegen und sein Haupthaar sich scheren lassen musste.“
„Einem Mann von so ausgezeichnetem Geschick und Eifer konnte so wenig die hohe Verehrung der Geistlichkeit und des Volkes rings umher im Land, als die besondere Aufmerksamkeit des Herrschers im Reich fehlen. Ihm, dem hochverehrten Abt zu Lorsch und Augsburg überreichte darum Kaiser Konrad den Ring und Stab des oberhirtlichen Sitzes zu Speyer, dass er die dortige Herde in seiner himmlischen Weisheit leiten und die wichtigen Bauten zu Speyer und Limburg in seiner Klugheit und Energie fördern möchte. Reginbald erhielt zur Zufriedenheit der Speyerer Geistlichen und Gläubigen die oberhirtliche Weihe und entsprach vollkommen dem auf seine ungeheuchelte Frömmigkeit und tiefe Einsicht gesetzten Vertrauen. Unermüdlich oblag er seiner Hirtenpflicht. Durch persönlichen Eifer erhob er die würdevolle Feier des Gottesdienstes. Dabei versäumte er nicht, selbst durch Wort und Tat den Samen des Evangeliums in die Herzen seiner Pflichtempfohlenen auszustreuen und dessen Wachstum zu pflegen, zu unterstützen und seiner Herde durch jegliche Tugend vorzuleuchten.“
„So wurde Speyer durch das Tugendbeispiel seines Oberhirten eine Schule der Frömmigkeit, und durch den Baueifer des Kaisers ein Sammelplatz vieler Handwerker und Künstler. Aus der Weite und Breite einten sich Schüler, beim neuerstehenden Dom der geistlichen und weltlichen Wissenschaft zu obliegen. Die großartigen Bauten schritten allmählich voran. Im Jahr 1033 weihte Reginbald die St. Peterskapelle zu Weissenburg feierlich ein. Auf Limburg erhoben sich die stillen Zellen der Mönche, und längs dem östlichen Abhang des steilen Hügels die großartige Abteikirche, langsamer erstieg der neue Dom zu Speyer ob des Baues erhabener Größe.“
Nachdem der Bau schon ziemlich vorangeschritten war, weihte Bischof Reginbald die Gruft unter dem Kreuzchor und vielleicht auch einen Teil des übrigen Baues feierlich ein. Dem neuen Münster schenkte der Bischof eine großartige Krone von vergoldetem Kupfer, die zum ewigen Licht dienend in der Mitte des Hauptchores aufgehängt wurde.
Am 4. Juni 1039 verschied Kaiser Konrad, der treue Verehrer und Gönner des ehrwürdigen Bischofs. Dieser überlebte den Kaiser nur wenige Monate. Ein Muster eifrigster Berufstreue und aufrichtigster Gottergebenheit während seiner ganzen Lebens, blickte er dem Tod ruhig entgegen. Am 13. Oktober 1039 schied sein seliger Geist aus der verweslichen Hülle. Diese wurde in dem noch unvollendeten Dom beigesetzt. Bei seinem Grab geschahen viele Wunder an Kranken und Presthaften, die den Seligen um seine Fürbitte angefleht hatten. Desungeachtet wurde er von der Kirche nicht als Heiliger erklärt, weshalb er auch nicht unter der Zahl derjenigen erscheint, die im Speyerer Bistum besonders verehrt werden. Das Martyrologium der Benediktiner führt ihn als „gottseligen Bischof“ auf.