Rigobert war aus einem alten adeligen Geschlecht entsprossen gegen Ende des 7. Jahrhunderts und zeigte von Jugend auf schon eine solche gründliche Frömmigkeit und Liebe zu allen christlichen Tugenden und einen Eifer zu den geistlichen Wissenschaften, dass es jedermann voraussah, er werde einst als ein helles Licht in der Kirche leuchten. So nahm er täglich mehr an Kenntnissen und Liebenswürdigkeit vor Gott und den Menschen zu, bis er in sein männliches Alter kam, und nach dem Tod des Erzbischofs Reolus zum Oberhirten der Kirche in Reims erwählt wurde. Rigobert entsprach vollkommen den großen Hoffnungen und Erwartungen, die sich die Gläubigen von ihm gemacht hatten, und sein erstes war beim Antritt seines bischöflichen Amtes, dass er mit hoher Klugheit den Unordnungen entgegensteuerte, die sich in seinem Sprengel und besonders unter seiner Geistlichkeit seit einigen Jahren eingeschlichen hatten, während der Erzbischöfliche Sitz vakant war. Er führte unter seinen Domherren nach den alten Kirchengesetzen wieder ein gemeinsames Klosterleben ein, und vermehrte ihre Zahl, damit der Gottesdienst zum Heil der ihm anvertrauten Seelen feierlicher gehalten werden konnte. Durch die Freigebigkeit des damals mächtigen Pipin ordnete und vergrößerte er die Einkünfte seiner Kirche und Geistlichkeit und errichtete zuerst eine allgemeine Schatzkammer.
Der oberste königliche Haushofmeister Pipin schätzte den heiligen Erzbischof so hoch, dass er von ihm seinem Sohn Karl Martell nicht nur auf die feierlichste Art die heilige Taufe erteilen ließ, sondern es auch für eine große Ehre schätzte, dass Rigobert dabei die Patenstelle übernahm, diese Wohltat ihm aber Karl Martell in der Folge schlecht belohnte. Denn nach dem Tod Pipins entstand zwischen seinen Söhnen, Karl und Ramanfred ein schwerer Streit wegen der Oberherrschaft, und als Karl Martell durch List und Betrug sich der Stadt Reims bemächtigen wollte, verweigerte ihm der heilige Erzbischof den Einzug in die Stadt. Dadurch war er so beleidigt, dass er es mit einem Eid bekräftigte, er wolle mit der Zeit bittere Rache an dem Heiligen nehmen.
Bald darauf besiegte Karl Martell den König Chilperich und seinen Bruder in einer Schlacht und vertrieb sogleich den heiligen Rigobert von seinem bischöflichen Sitz, so dass er bis in sein Greisenalter im Elend lebte, bis er im Ruf der Heiligkeit starb. Die vielen Wunder, die sich bei seinem Grab ereigneten, bewogen den Erzbischof Hinkmarus, die sterblichen Überreste des heiligen Rigobert im Jahr 872 in die Klosterkirche des heiligen Theodoricus zu versetzen.