Als die Kaiser Diokletian und Maximian im Jahr 303 ihre blutigen Beschlüsse wider die Christen erließen, wurde Sabinus, Bischof von Assisi, mit mehreren Geistlichen verhaftet. Man warf sie in den Kerker und hielt sie bis zur Ankunft Venustians des Statthalters von Hetrurien und Umbrien verwahrt. Vor den Richterstuhl dieses Gewalthabers gerufen sollte Sabinus einem Standbild Jupiters Weihrauch streuen. Der Heilige aber erklärte sich mit Unerschrockenheit gegen dieses Ansinnen und stieß den Götzen mit der Hand von sich. Alsbald wurde ihm das als Gottesfrevel angerechnet, und der Statthalter ließ ihm beide Hände abschneiden. Danach wurden die Diakone Marcellus und Exuperantius auf das Rösschen gelegt, grausam mit Ruten gestrichen und letztlich mit eisernen Krallen zerfleischt. Sie gaben unter diesen Martern Gott lobend den Geist auf, und ihre Leiber wurden in den nächsten Bach geworfen. Ein frommer Priester aber zog sie wieder heraus und beerdigte sie am letzten Tag des Maimondes. Das Endurteil über den heiligen Sabinus wurde auf eine andere Zeit verschoben. Mittlerweile besuchte ihn eine Witwe aus der Stadt mit Namen Serena öfters im Gefängnis und sorgte für seinen Unterhalt. Sie hatte einen Enkel, Priscian mit Namen, der erblindet war, aber von dem Heiligen durch bloße Berührung das Augenlicht wieder erhielt. Dieses Wunder machte solchen Eindruck auf den Statthalter, der selbst an heftigen Augenschmerzen litt, dass er den Bischof rufen ließ, sich vor ihm niederwarf und um Heilung für seinen Körper und seine Seele flehte. Sabinus erteilte ihm einige Tage Unterricht in der Lehre Jesu und sodann die heilige Taufe. Von Stunde an verspürte Venustian kein Augenleiden mehr, worauf auch seine Frau, seine Kinder und ein großer Teil seiner Dienerschaft zu dem wahren Gott sich bekehrten. Kaiser Maximian erfuhr nicht sobald den Hergang der Sache, als er in großen Zorn geriet und den Tribun Lucius nach Assisi sendete, mit dem Befehl, den Statthalter samt all den Seinigen enthaupten zu lassen. Also geschah es. Den Bischof aber führte Lucius bei seiner Abreise von Assisi mit sich nach Spoleto, wo er ihn unter den Geißelhieben der Henkersknechte sterben ließ. Serena, die dem Heiligen nach Spoleto gefolgt war, bestattete seinen Leichnam tausend Schritte außerhalb der Stadt am 7. Dezember des Jahres 304. Die hier aufgeführten Blutzeugen haben zwar zu verschiedenen Zeiten gelitten, werden aber mitsammen an einem und demselben Tag verehrt, nämlich am 30. Dezember.