Der gottselige Sanctes (Sancteus), gebürtig im Bistum Urbino, von einer edlen Familie, widmete sich anfangs dem Waffendienst. Als er in seiner Jugend eines Tages hart von seinem Taufpaten
behandelt wurde, ergriff er das Schwert, und versetzte ihm eine tödliche Wunde. Dieser unglückliche Vorfall versetzte ihn aber in eine so tiefe Betrübnis, dass er der Welt entsagte, sich Gott im
Orden des heiligen Franziskus weihte, und aus Demut Laienbruder bleiben wollte. In seinem neuen Stand übte er die strengsten Bußwerke, und beweinte unablässig seine begangenen Laster. Und um die
auf ihm haftende Schuld noch mehr zu büßen, flehte er zu Gott, dass er ihn mit einer Wunde, die der seines Paten ähnlich sei, heimsuchen möge. Sein Gebet wurde auch erhört, indem er an einem
Geschwür bis zu seinem gottseligen Tod zu leiden hatte, der am 14. August 1390 erfolgte. An diesem Tag wird auch auf Erlaubnis des Papstes Clemens XIV. sein Andenken an seinem Orden
verehrt.