Antiochia, die Hauptstadt von Syrien, war der Geburtsort der heiligen Serapia. Als Kaiser Trajan die Christen im Morgenland zu verfolgen begann, nahm die Mutter ihr Töchterlein und floh mit ihr nach Rom. Hier erzog sie Serapia voll Liebe und Eifer für Jesus und begeisterte ihr junges Herz zu dem Entschluss, ihm ganz anzugehören und seine Braut zu werden. Als die Mutter starb, und die Jungfrau nun allein, ohne Vermögen, ohne Stütze in dem großen Rom dastand, verdingte sie sich als Magd bei einer edlen Witwe, namens Sabina (siehe 29. August). Dieser, einer Heidin, lehrte sie Jesus, den Gott der Liebe und Wahrheit, kennen und fand an ihr eine bereitwillige Schülerin. Um ungestörter ihrem Glauben sich hingeben zu können, verließen sie Rom und zogen aufs Land, wo sie einen Kreis heilsbegieriger Seelen um sich sammelten. Auch Hadrian, Trajans Nachfolger, war ein Feind der Christen. Als sein Statthalter Berillus vernahm, was im Haus Sabinas vorging, forderte er selbe vor Gericht, begnügte sich aber aus Rücksicht auf ihren Stand, sie mit Vorwürfen zu überschütten und dann wieder zu entlassen. Serapia aber behielt er in Verwahrung, und als sie seinem Verlangen, den Göttern zu opfern, mutig widerstand, war er Unmensch genug, sie der wilden Lust böser Menschen preisgeben zu wollen. Doch der Herr beschützte durch Wunder die Reinigkeit seiner Dienerin und spendete ihr die Krone. Sie wurde nach schrecklicher Marter enthauptet. Sabina bestattete die Überreste ihrer Freundin in ihrem eigenen Grab am Platz des Vindicianus.