Der heilige Philibert, der Abt von Jumieges, sandte einige seiner Mitbrüder wegen verschiedener Liebeswerke nach Irland. Sidonius oder Saens, ein junger Irländer, wurde durch die Tugenden dieser Gottesmänner so ergriffen, dass er sich ihnen bei ihrer Rückkehr nach Frankreich anschloss, und sich in das Kloster Jumieges aufnehmen ließ. Abtötung und Demut waren die Tugenden, denen er vorerst nachstrebte, und bald wurde er ein Muster für die Frömmigkeit des Hauses. Sein Ruf drang bis zum heiligen Audonus, dem Erzbischof von Rouen, und an den Hof des Königs Theodorich III. Audonus, unterstützt durch die Mildtätigkeit des Fürsten, stiftete in der Landschaft Caux, um das Jahr 674, ein Kloster, und erkor den heiligen Sidonius zu dessen ersten Abt. Der heilige Bischof schloss mit dem heiligen Ordensmann Freundschaft, so dass der ihn in den schwierigsten Angelegenheiten zu Rate zog, und ihn zum Gefährten wählte auf einer Wallfahrtsreise nach Rom. Der heilige Sidonius starb um das Jahr 689. Seine Abtei wurde im 9. Jahrhundert, während der normannischen Kriege, zerstört. In den letzten Zeiten stand an diesem Ort ein von der Abtei St. Vandregesil abhängiges Priorat, das, so wie der sechs Meilen von Rouen entlegene Marktflecken, den Namen des Heiligen beibehielt. Neben diesem Priorat gab es auch noch eine nach dem Heiligen benannte Zisterzienserabtei zu Unserer Lieben Frau von St. Saens.