Heiliger Symphorian, Junge und Märtyrer zu Autun, + 22.8.178 – Fest: 22. August

       

Der heilige Symphorian, einer der vornehmsten Märtyrer Frankreichs, war aus einer edlen Familie der Stadt Autun. Sein Vater hieß Faustus und ließ ihn wie man sagt, von den heiligen Benignus und Andochius taufen. Der Same des Heils fiel bei dem Sohn auf einen guten Boden und brachte die herrlichsten Früchte hervor. Mit christlicher Weisheit verband er die makelloseste Sittenreinheit und wandelte allzeit fest in den Wegen des Evangeliums. Er stand in der Blüte seiner Jahre und war seiner vortrefflichen Eigenschaften wegen allgemein beliebt, als er das Opfer des zeitlichen Lebens darbrachte, um das ewige zu gewinnen. Die Heiden von Autun pflegten am Fest der Cybele das Standbild dieser Göttin mit großem Gepränge auf einem Wagen durch die Straßen zu führen. Der Heilige begegnete dem Zug, und während alles anbetend auf die Knie sank, blieb er allein aufrecht stehen. Dieses vermeintlichen Frevels wegen fiel die Menge über ihn her und schleppte ihn vor den Statthalter Heraclius. Als er da offen sich zum Christentum bekannte, las man ihm die Verordnungen vor, die der Kaiser Marcus Aurelius gegen die Neugläubigen erlassen hatte, und fragte ihn, was er hierauf zu antworten habe. Er entgegnete mutig, dass er auf alles gefasst sei und lieber sterben wolle, als den Dämonen huldigen, wodurch er um die Seligkeit kommen würde. Sofort wurde er ins Gefängnis geworfen. Einige Tage danach musste er wieder vor Gericht erscheinen und empfing, da er nicht zu anderen Gesinnungen zu bringen war, das Urteil der Enthauptung. Als man ihn zu dem außerhalb der Stadt liegenden Richtplatz führte, rief ihm seine Mutter von der Mauer herab aufmunternde Worte zu. Seine Marter geschah um das Jahr 178. Einige fromme Personen nahmen heimlich seinen Leib weg und begruben ihn bei einem Brunnen in der Nähe des zu den Kriegsübungen bestimmten öffentlichen Feldes. Euphronius, Bischof von Antun, ließ im 5. Jahrhundert über seinem Grab, das durch Wunder verherrlicht worden war, eine Kirche errichten.